Benjeshecke anlegen – Baumschnitt sinnvoll nutzen

Benjeshecke anlegen – Baumschnitt sinnvoll nutzen

Mit einer Totholzhecke schaffen Sie einen wertvollen Rückzugsort für viele Tierarten. Vögel, Igel, Insekten und Amphibien finden hier Schutz, Nahrung und Platz zum Nisten. So wird Ihr Garten zu einem lebendigen Ort, in dem Artenvielfalt nicht nur ein Schlagwort ist – sondern wirklich erlebbar wird.

Die Benjeshecke ist zudem eine nachhaltige Alternative zum traditionellen Osterfeuer. Statt Schnittgut zu verbrennen oder aufwendig zu entsorgen, führen Sie es direkt vor Ort in einen natürlichen Kreislauf zurück. Aus vermeintlichem „Abfall“ wird ein wichtiger Lebensraum, der den Boden verbessert, Humus aufbaut und das Mikroklima positiv beeinflusst.

Mit den Jahren wächst eine Hecke aus Totholz zu einem stabilen, natürlichen Schutz heran. Sie hält Wind ab, bietet Sichtschutz und gliedert Ihren Garten auf sanfte Weise. Dabei bleibt sie flexibel und wandelt sich mit den Jahreszeiten – ein lebendiges Element mitten in der Natur.

Schritt für Schritt zur eigenen Benjeshecke

1. Standort und Maße festlegen

Wählen Sie einen geeigneten Platz am Rand Ihres Gartens oder entlang einer Grundstücksgrenze. Entscheiden Sie sich für Länge, Höhe (meist 1 bis 1,5 Meter) und Breite (etwa 50 bis 70 Zentimeter).

2. Pfähle einschlagen

Setzen Sie zwei parallele Reihen aus unbehandelten Holzpfählen. Robuste Pfähle aus Haselnuss oder Robinie eignen sich besonders gut.

  • Abstand zwischen den Reihen: ca. 60 cm
  • Abstand zwischen den Pfählen einer Reihe: 50–75 cm
  • Tiefe: Mindestens 30–50 cm im Boden

3. Benjeshecke füllen

Im Frühjahr fällt beim Rückschnitt viel Material an. Statt es zu entsorgen, nutzen Sie es direkt für Ihre Benjeshecke.

  • Beginnen Sie mit dicken Ästen und Zweigen.
  • Schichten Sie darauf dünnere Zweige, Staudenreste und Laub.
  • Füllen Sie Lücken mit Rasenschnitt oder weiterem Laub.
  • Tipp: Bitte kein harzreiches Nadelholz und keine kranken Pflanzen verwenden.

Die Hohlräume dazwischen sind besonders wichtig – sie bieten Tieren Verstecke und Unterschlupf.

4. Füllmaterial vorsichtig verdichten

Treten Sie das Material behutsam fest – so bleibt es stabil, ohne zu sehr zu komprimieren. Überstehende Äste schneiden Sie mit einer Astschere zurück. Lassen Sie Hohlräume für Tiere bestehen. Vielleicht sehen Sie bald schon einen Zaunkönig oder einen Igel darin verschwinden?

5. Pflege und Nachbesserung

Schauen Sie regelmäßig nach Ihrer Hecke. Besonders nach dem Frühjahrsschnitt lohnt es sich, neues Material nachzufüllen. Wenn Sie möchten, pflanzen Sie zusätzlich heimische Sträucher oder Stauden wie Holunder oder Hasel – das bringt mehr Farbe und Leben.

Benjeshecke statt Osterfeuer

Osterfeuer haben Tradition, doch sie setzen Feinstaub frei und zerstören oft Lebensräume. Die Benjeshecke ist eine sinnvolle und nachhaltige Alternative. Eine Totholzhecke verwertet Baumschnitt direkt vor Ort, schafft Lebensräume für zahlreiche Tierarten und wirkt nachhaltig – weit über ein einzelnes Wochenende hinaus.

Gemeinsam gestalten – für mehr Natur in der Nachbarschaft

Eine Benjeshecke eignet sich nicht nur für den eigenen Garten. Sie ist auch ein wunderbares gemeinschaftliches Projekt – zum Beispiel auf einer öffentlichen Fläche im Dorf oder an einem Spielplatz. Vielleicht bauen Sie Ihre nächste Hecke ja zusammen mit Nachbarn, Verein oder Schulklasse?

PartizipNatur – Gemeinsam Zukunft gestalten. Naturnah!

Mit unserem Projekt PartizipNatur wollen wir zeigen, wie Gemeinden und ihre Bürger*innen aktiv Verantwortung für ihre Umwelt übernehmen können.

Gemeinsam mit der Stadt Vetschau und den 10 Ortsteilen entwickeln wir lokale Lösungen für öffentliche Grünflächen, um die ökologische Nachhaltigkeit zu fördern. Durch die aktive Einbindung der Menschen vor Ort stärken wir nicht nur den Zusammenhalt in der Gemeinde, sondern schaffen auch konkrete Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität – zum Beispiel mit bienenfreundlichen Staudenbeeten auf Dorfplätzen oder naturnah gestalteten Spielplätze mit Naschecken.