Alles Wissenswerte über Insektenhotels: Naturnahe Nisthilfen für unsere kleinen Helfer

Alles Wissenswerte über Insektenhotels: Naturnahe Nisthilfen für unsere kleinen Helfer

Erfahren Sie, wie Sie mit Insektenhotels einen wertvollen Beitrag zum Naturschutz leisten. Entdecken Sie die besten Materialien, Pflegehinweise und häufige Fehler, um Wildbienen und andere Insekten erfolgreich in Ihrem Garten anzusiedeln. Unterstützen Sie die Biodiversität in Ihrer Umgebung und schaffen Sie sichere Nistplätze für unsere kleinen Helfer.

Inhalt

Stellen Sie sich vor: Es ist ein lauer Frühlingstag, die Sonne scheint warm auf Ihren Garten, und die ersten Wildbienen beginnen, zwischen den frisch erblühten Blumen zu summen. Sie beobachten, wie eine der Bienen zielstrebig auf ein kleines Insektenhotel zusteuert, das Sie im letzten Herbst aufgestellt haben. Mit Bedacht wählt sie ein Röhrchen aus, verschwindet darin und sichert so den Fortbestand ihrer Art. Dieser kleine Moment des Lebens in Ihrem Garten zeigt, wie einfach es sein kann, die Natur aktiv zu unterstützen.

Im Rahmen des Projekts PartizipNatur der SPREEAKADEMIE ermutigen wir Bürger*innen von Vetschau und seinen Ortsteilen, aktiv an der Gestaltung und Verbesserung unserer öffentlichen Grünflächen mitzuwirken. Ein wichtiger Bestandteil dieses Engagements ist die Schaffung von Lebensräumen für Insekten, zum Beispiel durch das Aufstellen von Insektenhotels und Nisthilfen. Diese bieten nicht nur wertvollen Unterschlupf für Wildbienen und andere nützliche Insekten, sondern fördern auch die Biodiversität in Ihrer Umgebung.

Einfache Ideen für Nistplätze

Neben den inzwischen recht bekannten Wildbienenhotels gibt es einige andere Möglichkeiten, mit einfachen Mitteln Nisthilfen für Insekten zu schaffen. Viele Wildbienenarten nisten im Boden. Offene Sandflächen, magere Wildblumenbeete oder auch einfach nur Ritzen zwischen Pflastersteinen können dafür hilfreich sein. 

Auch Totholzhecken, Kräuterspiralen und Trockenmauern werden gerne angenommen. Nistkästen für Hummeln zu bauen, ist etwas anspruchsvoller und sollte im Schatten erfolgen.

Besonders einfach lassen sich Quartiere für Ohrenkneifer herstellen: Ein alter Blumentopf, gefüllt mit Heu oder Stroh, und in die Obstbäume gehängt. Die Ohrenkneifer fressen Blattläuse und reduzieren so ganz erheblich die Obstschädlinge.

Eine Kräuterschnecke bietet Insekten durch die verschiedenen Klimazonen und Pflanzenarten wertvolle Nist- und Lebensräume, da sie Schutz, Nahrung und optimale Bedingungen für viele Arten schafft.

Wann sollte man ein Insektenhotel aufstellen?

Das Frühjahr ist der ideale Zeitpunkt, um ein Insektenhotel aufzustellen. In dieser Zeit beginnen viele Insekten, nach Nistplätzen zu suchen. Wer jetzt vorsorgt, unterstützt die Insektenpopulation optimal. Auch im Herbst lohnt es sich, ein Insektenhotel zu installieren, da einige Arten dort überwintern können.

Welche Materialien sind geeignet?

Für den Bau eines Insektenhotels ist die Wahl der richtigen Materialien entscheidend:

  • Holzarten: Harthölzer wie Eiche oder Buche sind ideal, da sie langlebig und resistent gegen Witterungseinflüsse sind.
  • Steinarten: Poröse Materialien wie Ziegelsteine oder Kalkstein bieten gute Nistmöglichkeiten, besonders für Wildbienen.

Wie schützt man die Nisthilfe vor Fressfeinden?

Um Ihr Insektenhotel vor Fressfeinden zu schützen, können Sie folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Schutzgitter: Ein feines Metallgitter kann verhindern, dass Vögel oder andere Tiere die Nistplätze plündern.
  • Richtige Standortwahl: Platzieren Sie das Insektenhotel an einem geschützten Ort, idealerweise unter einem Dachvorsprung oder in der Nähe von Sträuchern.

Häufige Fehler beim Bau von Insektenhotels

Obwohl Insektenhotels eine großartige Möglichkeit bieten, Wildbienen und anderen Insekten zu helfen, gibt es einige häufige Fehler, die ihre Wirksamkeit erheblich beeinträchtigen können:

  • Ungeeignete Materialien: Vermeiden Sie Fichtenholz und Acrylglasröhrchen. Diese Materialien können entweder zu Rissen führen, die den Insekten schaden, oder die Brut durch Verpilzung gefährden.
  • Nicht ausreichend getrocknetes Holz: Feuchtes Holz neigt dazu, zu reißen und Parasiten anzuziehen, was die Nistplätze unbrauchbar macht.
  • Falsche Bohrungen: Stirnholzbohrungen sind problematisch, da sie oft reißen und von den Insekten gemieden werden.
  • Ungünstige Standortwahl: Achten Sie darauf, dass das Dach nicht zu weit vorsteht, um genügend Sonnenlicht für die oberen Bereiche des Hotels zu gewährleisten.

Diese Fehler können die Besiedlung durch Insekten stark einschränken oder sogar verhindern. Es ist daher wichtig, sorgfältig vorzugehen und die richtigen Materialien und Bauweisen zu wählen, um den Insekten ein geeignetes Zuhause zu bieten.

Wie pflege ich ein Insektenhotel?

Die Pflege der Nisthilfe ist wichtig, um es für Insekten attraktiv und sicher zu halten. Hier sind einige grundlegende Tipps:

  • Regelmäßige Reinigung: Entfernen Sie im Spätherbst oder frühen Winter alte Pflanzenreste und überprüfen Sie die Röhrchen auf Verstopfungen. Vermeiden Sie jedoch, belegte Niströhren zu stören.
  • Beschädigungen beheben: Tauschen Sie beschädigte oder verrottete Teile des Hotels aus, insbesondere wenn Holz splittert oder reißt.
  • Schutz vor Schimmel: Achten Sie auf Anzeichen von Schimmelbildung, besonders bei feuchtem Wetter. Wenn nötig, reinigen Sie die betroffenen Bereiche vorsichtig und sorgen für eine bessere Belüftung.
  • Regelmäßige Kontrolle: Beobachten Sie das Hotel regelmäßig, um sicherzustellen, dass es gut besucht ist und keine unerwünschten Schädlinge wie Milben oder Parasiten die Insekten stören.

Durch diese einfache Pflege stellen Sie sicher, dass Ihr Insektenhotel viele Jahre lang ein sicherer Rückzugsort für Wildbienen und andere Nützlinge bleibt.

Was tun, wenn das Insektenhotel unbewohnt bleibt?

Geduld ist gefragt! Es kann eine Weile dauern, bis die Insekten das neue Angebot annehmen. Eine Anpassung des Standorts kann ebenfalls hilfreich sein.

Durch die Integration von Nisthilfen für Insekten in Ihrem Garten oder einer öffentlichen Grünfläche tragen Sie aktiv zum Erhalt der Biodiversität bei. Sie schaffen so einen naturnahen Rückzugsort für unsere kleinen Helfer und unterstützen Sie die Insektenvielfalt!

Fotos: Adobe Stock, Spreeakademie

PartizipNatur – Gemeinsam Zukunft gestalten. Naturnah!

Mit unserem Projekt PartizipNatur wollen wir zeigen, wie Gemeinden und ihre Bürger*innen aktiv Verantwortung für ihre Umwelt übernehmen können.

Gemeinsam mit der Stadt Vetschau und den 10 Ortsteilen entwickeln wir lokale Lösungen für öffentliche Grünflächen, um die ökologische Nachhaltigkeit zu fördern. Durch die aktive Einbindung der Menschen vor Ort stärken wir nicht nur den Zusammenhalt in der Gemeinde, sondern schaffen auch konkrete Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität – zum Beispiel mit bienenfreundlichen Staudenbeeten auf Dorfplätzen oder naturnah gestalteten Spielplätze mit Naschecken.