Grüner Balkonzauber begeistert mit Tipps für mehr Natur auf kleinstem Raum
Kaffee, Kuchen und jede Menge Pflanzenwissen – bei der Veranstaltung „Grüner Balkonzauber“ Ende März drehte sich alles um die Frage: Wie lässt sich auch auf kleinstem Raum mehr Natur schaffen? Naturbegeisterte Gäste aus der Lausitz kamen ins Bürgerhaus – und gingen mit vielen praktischen Ideen nach Hause.
Schon zu Beginn der Veranstaltung zeigte sich, wie groß das Interesse am naturnahen Gärtnern auf dem Balkon ist. Viele Besucherinnen und Besucher wollten wissen, welche Pflanzen besonders wertvoll für Insekten sind, welche Arten auch im Winter draußen bleiben können und wie man mit Rankpflanzen für Sichtschutz und Schatten sorgt. Auch Alternativen zu den klassischen Balkonblumen wie Geranien, Hornveilchen oder Stiefmütterchen wurden nachgefragt. Besonders gefragt waren außerdem Tipps zum Gärtnern in Kübeln und vertikalen Beeten – also genau das richtige Thema für alle, die auf kleinem Raum möglichst viel Natur schaffen wollen.
Balkon gestalten – Artenvielfalt fördern
Birgit Schattling, Berliner Balkongärtnerin und „Natur im Garten“-Botschafterin, zeigte mit vielen Beispielen eindrucksvoll, wie artenreich ein Balkon sein kann. Und sie kann die Wirkung auf die Natur nachweisen: Auf drei Stadtbalkonen wurden 52 Wildbienenarten gezählt – 20 davon spezialisiert. Ihr Fazit: „Pflanzen Sie bewusst, dann kommt das Leben ganz von allein.“
Folgende Tipps gab sie den Gästen mit:
- Wählen Sie Pflanzen, die Insekten und Vögeln helfen, z. Salweide, Wildrosen oder Aronia. Diese bieten Nahrung und Nistplätze – und sind schön anzusehen.
- Nutzen Sie vertikale Beete, um den Platz optimal zu nutzen. So gedeihen auch auf kleinen Flächen viele Arten.
- Greifen Sie zu torffreier Erde und großen Kübeln mit Wasserreservoir. Diese halten die Feuchtigkeit und sind ideal für Gehölze wie die Aroniabeere.
- Setzen Sie auf winterharte Gemüsearten. Grünkohl, Mangold oder Asia-Salate wachsen auch bei Kälte – und sehen hübsch aus.
- Begrünen Sie den Beton. Pflanzen kühlen durch Verdunstung und verhindern, dass sich Ihr Balkon im Sommer aufheizt.
- Düngen Sie mit Wurmkompost aus der eigenen Wurmkiste. So fördern Sie die Bodenqualität ganz ohne Chemie – auch auf kleinstem Raum.
Austausch bei Kaffee, Kuchen und Saatgut
Nach dem Vortrag blieb Zeit für Gespräche, Nachfragen und Erfahrungsaustausch. Gerd Carlsson und Charlotte Campbell von der SPREEAKADEMIE begleiteten durch den Nachmittag und stellten die neue Saatgut-Tauschbörse vor – eine Idee, die bei zukünftigen Veranstaltungen weiterwächst.
Ob Wurmkiste, Pflanzenkohle oder die Auswahl passender Sorten für Balkon und Terrasse – die Fragen gingen nicht aus, und der Austausch bei Kaffee und Kuchen war ebenso inspirierend wie herzlich.
Ein großes Dankeschön
Wir danken Birgit Schattling für ihren lebendigen Vortrag und ihre alltagstauglichen Tipps. Sie hat uns gezeigt, wie wir mit einfachen Mitteln Vielfalt und Leben auf unsere Balkone bringen können. Weitere Erfahrungen und Inspirationen zum naturnahen Gärtnern finden sich auf ihrer Website www.bio-balkon.de, in zwei praxisnahen Büchern sowie auf verschiedenen Social-Media-Kanälen von Birgit Schattling.
Übrigens: Im Interview mit der SPREEAKADEMIE erklärt Birgit Schattling, warum jeder Meter zählt.
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PartizipNatur – Gemeinsam Zukunft gestalten. Naturnah!
Mit unserem Projekt PartizipNatur wollen wir zeigen, wie Gemeinden und ihre Bürger*innen aktiv Verantwortung für ihre Umwelt übernehmen können.
Gemeinsam mit der Stadt Vetschau und den 10 Ortsteilen entwickeln wir lokale Lösungen für öffentliche Grünflächen, um die ökologische Nachhaltigkeit zu fördern. Durch die aktive Einbindung der Menschen vor Ort stärken wir nicht nur den Zusammenhalt in der Gemeinde, sondern schaffen auch konkrete Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität – zum Beispiel mit bienenfreundlichen Staudenbeeten auf Dorfplätzen oder naturnah gestalteten Spielplätze mit Naschecken.