Die Welt zu Gast in Raddusch
Schon seit vielen Jahren betreut die SPREEAKADEMIE internationale Gästegruppen des Goethe-Instituts und des Auswärtigen Amtes, so auch am vergangenen Freitag. Diesmal war es eine kleine Delegation kanadischer Journalisten, für die wir eine Tageexkursion organisieren durften. Im Fokus standen auch diesmal der Strukturwandel in der Lausitz und der Austausch über konkreten Ansätze für eine nachhaltige Kommunal- und Regionalentwicklung.
Los ging es von Lübbenau aus zum Gelände des ehemaligen Tagebaus Seese Ost. Hier erhielten die Gäste eine kleine Einführung in den Braunkohleabbau und die wirtschaftliche und soziale Bedeutung der Kohleverstromung über Generationen hinweg. Beim Gespräch mit den Gästen aus Kanada wurde schnell deutlich, dass man die Sorge um die langfristigen Folgekosten des Bergbaus hier wie dort teilt. So verursacht in Kanada insbesondere die Förderung von Ölsand immense Umweltschäden und nur selten gibt es dort eine geregelte Rekultivierung der Flächen.
Um die Frage, wie der Weg in eine postfossile Gesellschaft im ländlichen Raum aussehen kann, zu beantworten, ging es anschließend in unseren Lerngarten. Am Beispiel unseres nachhaltigen Tinyhouses konnten wir hier demonstrieren, wie sich modernes Leben mit einem geringen Ressourcenverbrauch in Einklang bringen lässt. Bei der abschließenden Kahnfahrt blieb dann auch noch Zeit, um den Spreewald als UNESCO-Biosphärenreservat vorzustellen und über die künftigen Herausforderungen zum Erhalt dieses Schutzgebiets zu diskutieren. Wie schön, wenn man an so einem Tag merkt, was einen über Kontinente hinweg alles verbindet – zum Beispiel die Freude an Spreewaldgurken!